Schreiben

„Die Chroniken von Mistle End – Der Greif erwacht“ – Ein Roman von Benedict Mirow

Der Greif stand aufgerichtet auf dem Dach, mit weit ausgebreiteten Schwingen und sah ihn an. Er neigte kurz sein Haupt und Cedrik hörte wieder die Stimme des Fabelwesens in seinem Kopf. „Da ist sie. Die Kraft, ich spüre sie. So alt, uralt …“
Cedrik schluckte und nahm seinen ganzen Mut zusammen. „Um was geht es hier?“
Der Greif musterte ihn mit seinen Adleraugen. „Ich muss wissen, welches Geheimnis du vor mir verbirgst. Du wirst dich meiner Prüfung unterziehen müssen.“

Endlich ist es soweit! Mein Buch „Die Chroniken von Mistle End – Der Greif erwacht“ ist vor wenigen Tagen beim Thienemann Verlag erschienen! Wie schön und wie großartig fühlt sich das an! Die Entstehungsgeschichte des Romans ist verrückt und hatte ihre Ursprünge tatsächlich bei einem Hörspiel. Dazu ist es vielleicht wichtig zu wissen, dass ich von Anfang an meiner Tochter vorgelesen habe, voller Leidenschaft für die Welt der Bücher und Geschichten. Und natürlich kam dann auch irgendwann „Der kleine Hobbit“ von J.R.R. Tolkien an die Reihe. Ich liebe dieses Buch! Und als dann der Film in die Kinos kam, hatte ich wohl eine Art Schlüsselerlebnis. Da gibt es im Buch wie im Film diesen Moment, im dem Smaug, der Goldene seinen mächtigen Drachenkörper über den sagenumwobenen Schatz schiebt. Und was mir beim Vorlesen fast den Atem geraubt hätte, ließ mich im Kino schrecklich unberührt. Der Drache war bis in die kleinste Schuppe animiert, großes Kino! Und doch … ich blieb seltsam unberührt. ZU perfekt war alles, es blieb zu wenig Spielraum für die Bilder im Kopf. Für die eigene Fantasie.

Begeistert von der Idee, Welten statt auf der Leinwand, gleich direkt in den Köpfen meiner Zuhörer entstehen zu lassen, schrieb ich „MISTLE END“ und nahm es schon 2014 mit dem wunderbaren Tonmeister Philipp Sellier von Solid Sound in München als Hörspiel auf.

Maxi Belle, Malte Wetzel und Maresa Sedlmaier 2014

Mit Jona Mues als Erzähler, Maxi Belle als Cedrik, Maresa Sedlmeir als Emily und Malte Wetzel als Elliot. Mein Bruder Sebastian sprach den Vater und den Greif … wow! Das ist nun so viele Jahre her! Das Hörspiel, damals „nur“ knapp zwei Stunden lang, kam gut an. Die Geschichte gefiel den Zuhörern. Und nach einemermutigendem Gespräch mit Hans Werner Serwe, dem ehemaligen Vertriebs- und Marketingleiter von Klett-Cotta, entschied ich mich gegen eine Veröffentlichung im eigenen Label und machte mich auf die Suche nach einem Audioverlag. Das ging erstaunlich schnell.

Amadeus Gerlach vom DAV in Berlin hatte Freude an der Idee und ermutigte mich, das Hörspiel auch als Buch zu schreiben. So wurden aus 100 Seiten Dialogskript letzten Endes über 400 Seiten Roman. Meine Agentur, die AVA in München unter der Leitung des wunderbaren Roman Hocke, half mir, den Verlag in Stuttgart zu finden – und Dank der großartigen Verlegerin Bärbel Dorweiler, der Programmleiterin Katharina Ebinger und meiner genialen Lektorin Sandra Rothmund entstand das Buch, so wie ihr es jetzt im Laden findet. Mit einem fantastischen Cover vom nicht weniger fantastischen Max Meinzold.

Und aus knapp zwei Stunden wurden über sechs Stunden inszeniertes Hörspiel. Mit den alten Sprechern, deren Stimmen sich zum Glück so gut wie gar nicht verändert hatten, vielen magischen Stimmen (Wie klingt eigentlich ein Steinriese?) und großartiger Musik. Irgendwann denkt man dann, man sei fertig. Und fängt an zu speichern: Fassung Fast Fertig // Fassung FINAL // Fassung FINAL 2 // Fassung FINAL 2 mit Korr // Fassung FINAL 3 // Fassung FINAL 3xxx. … (Philipp, Du bist der Wahnsinn! Oder bist du wahnsinnig?)

Tja, jetzt gibt es also Buch und Hörspiel. Und wenn ihr Zeit und Lust habt, hört doch mal rein, oder lest mal ein bißchen im Buch. Dann habt ihr hoffentlich so viel Spaß dabei, wie ich beim Schreiben, und wir beim Sprechen/Spielen/Mischen der Abenteuer von Cedrik und seinen Freunden in Mistle End, dem magisch verwunschenen Ort in den schottischen Highlands …

Hier geht’s zur Leseprobe und noch mehr Hintergrundinfos zu Mistle End